Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit im Maschenatelier

Ein gleichermaßen wichtiges wie schwieriges Thema.

EINLEITUNG


Im privaten Umfeld legen wir schon lange großen Wert auf nachhaltiges Handeln. Angefangen von einem angepassten Konsumverhalten über die Nutzung eines PKWs bis hin zum Heizen.


Glücklicherweise ist der Mensch ja bekanntlich ein Gewohnheitstier und ein Verzicht, der anfangs eine große Überwindung kostet, wird später zur Normalität.


Aber trotzdem bleibt oft die Frage nach der Verhältnismäßigkeit. Andererseits stellt sich dann wieder die Frage, ob wir Erdenbewohner uns diese Überlegung überhaupt noch leisten können?


Meinungen gibt es viele. Oft werden diese Meinungen mit wissenschaftlichen Aussagen untermauert und sie beanspruchen für sich, die einzig richtige Sichtweise zu sein… und trotzdem sind diese Meinungen völlig unterschiedlich. Was ist denn nun wirklich richtig?


Ein Extrembeispiel ist der Fall, von dem wir letztens gehört haben: Ein Urlaubsreisender hat berichtet, dass er die An- und Abreise zu einer geplanten Kreuzfahrt nicht mit dem Flugzeug, sondern mit dem Zug vornehmen wird, da das besser für die Umwelt sei.


Die Meinungen gehen hier von „Immerhin achtet er bei der An- und Abreise auf die Umwelt – besser als gar nicht“ über „Die Kreuzfahrt ist eine so große Umweltverschmutzung, dass die Flugreise gar nicht mehr ins Gewicht fallen würde“ bis hin zu „Ist ja nur einmal im Jahr“ oder „Besser ganz zu Hause bleiben. Urlaub in der Heimat ist doch auch schön!“




UNSER PRIVATES LEBEN UND HANDLEN


Wer hat denn nun recht? Wir denken, hier muss jeder seinen Weg und seine Geschwindigkeit finden. Wir sind bestimmt noch nicht am Ende unserer Bemühungen angekommen, befinden uns aber auf einem guten Weg.


Manches ist ja auch ganz einfach: „Bio schmeckt ja viel besser als herkömmliches Essen“ haben unsere Kinder schon festgestellt. Einkaufen auf dem lokalen Markt macht viel mehr Spaß als im Discounter und das Auto öfter stehen zu lassen und zu Fuß zu gehen, ist sogar noch gut für die Gesundheit.


Anderes ist etwas gewöhnungsbedürftiger: plastikfreies festes Duschgel hat uns z.B. schon etwas mehr Überzeugungsarbeit bei den Kindern gekostet.


Und dann gibt es Themen, für die wir noch keine befriedigende Lösung gefunden haben. Einen 13- oder 15-Jährigen davon zu überzeugen, dass auch Kleidung nachhaltig sein kann oder zumindest aus dem Second-Hand-Laden stammen könnte und man eben nicht jedem neuesten Trend nachlaufen muss, ist eine Herausforderung, für die wir noch keine wirkliche Lösung gefunden haben :-)


Müllvermeidung hingegen ist schon fast zum familieninternen Wettbewerb geworden. Jeder berichtet stolz, wenn er mal wieder ein neues unverpacktes Produkt entdeckt hat, ein Produkt mit einer Papierverpackung statt Plastik ergattern konnte oder sonstige kleine Erfolge erzielen konnte.



MASCHENATELIER


So und nun kommen wir zu unserer größten Herausforderung: unser Maschenatelier!


Maschenatelier heißt für uns zu aller erst „aller höchste Qualität“! Dafür stehen wir und das können unsere Kunden auch von uns erwarten und uns darauf festnageln. Dann kommt der Luxusfaktor: viele Kunden schreiben uns, dass das Auspacken der Wolle dem Auspacken eines Geschenks gleichkommt. Alles ist liebevoll verpackt, es gibt kleine Goodies dabei und man fühlt sich wahrlich beschenkt!


An diesem Einkaufserlebnis wollen und werden wir nichts ändern! Die Qualität wird immer unsere oberste Priorität haben und der Kunde soll ein tolles Einkaufserlebnis haben: Von der Auswahl der Ware, dem Bestellprozess, die Versandgeschwindigkeit und das Auspacken eines liebevoll gepackten Paketes über das einmalige Strick- oder Häkelerlebnis bis hin zum fertigen Handarbeitsstück, das immer einen Hauch von Luxus widerspiegelt!


Aber wie passt das jetzt mit Nachhaltigkeit zusammen? Um es vorweg zu nehmen: auch hier sind wir noch nicht am Ende unserer Bemühungen angekommen und einiges ist bestimmt noch ausbaufähig, aber wir geben uns schon große Mühe und werden jeden Tag ein bisserl besser ;-)


Kosten vs. Nachhaltigkeit vs. Qualität

Bei allen Anstrengungen, das Maschenatelier noch nachhaltiger aufzustellen, versuchen wir immer abzuwägen, die Kosten im Auge zu behalten, die ja letzten Endes auch den Verkaufspreis beeinflussen würden und die gewohnte und zu recht von den Kunden erwartetet hohe Qualität weiterhin gewährleisten zu können.


Rohstoffe

Das ist ein für uns sehr wichtiger Aspekt. Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Rohstoffe „Made in Germany“ sind. Hier haben wir uns sehr viel Mühe gegeben, die richtigen Partner zu finden und auch sehr viel ausprobiert.


Rohwolle

Die Rohwolle, die im Maschenatelier verwendet wird, stammt von Atelier Zitron und stammt

ausschließlich aus deutscher Produktion. Die einheimischen Umweltauflagen und Sozialstandards sind ein Schlüssel dafür, dass der gesamte Produktionsablauf überschaubar ist. So wird sichergestellt, dass alle Garne aus dem Hause Zitron den höchsten Oeko-Tex Standard 100 mit der Produktklasse 1 erfüllen.

Natürliche Fasern, behutsame Behandlung des Rohmaterials und umweltsensible Färbungen sorgen dafür, dass die Garne von Atelier Zitron höchste Ansprüche an Gesundheit und Tragekomfort erfüllen.

Als i-Tüpfelchen ist das Atelier Zitron gerade mal knapp 30 km vom Maschenatelier entfernt, was für mich relativ kurze Wege bedeutet – ein Thema, das im Sinne der Nachhaltigkeit nicht zu unterschätzen ist.


Farben

Die Anzahl von Farb-Herstellern ist fast so groß wie die der Wollhersteller. Als wir mit dem Färben von Wolle begonnen haben, haben wir zunächst mal geguckt, was die anderen Wollfärber verwenden. Hier haben wir schnell festgestellt, dass viele der bekannten Farbhersteller quer über die Welt (außerhalb Europas) verteilt sind oder man teilweise gar nicht nachvollziehen kann, wo die Farben nun tatsächlich hergestellt werden. Nach langer Suche und vielen Versuchen sind wir auf Patchwork Pro gestoßen. Hier stimmt für uns einfach alles. Die Farben werden in Deutschland hergestellt und erfüllen ebenfalls den Oeko-Tex Standard 100. Auch hier garantieren die strengen deutschen Umweltauflagen, dass unsere Produkte unsere Maschenatelier-Anforderungen erfüllen.


Verpackungsmaterial

Neben den eigentlichen Rohstoffen ist auch das Verpackungsmaterial nicht zu unterschätzen. Hier kommen schnell mal ein paar Hundert Pakete zusammen. Wir können direkt vorwegnehmen, dass wir hier noch Verbesserungsbedarf sehen. Aber wie vorher bereits geschrieben, versuchen wir uns stetig zu verbessern und sind hier noch auf der Suche nach einer noch besseren Lösung.


Übergeordnet können wir festhalten, dass wir versuchen, möglichst große Mengen zu bestellen, um den Versandaufwand so gering wie möglich zu halten. 


Plastiktüten / Papiertüten

Auch wenn das Maschenatelier grds. ein Online-Handel ist, verkaufen wir trotzdem relativ viel Wolle mit persönlicher Übergabe. Sei es bei dem „Strick- und Häkelkreis“ in Schwerte und ähnlichen Veranstaltungen in der Nähe oder bei Kunden, die einfach in der Nähe wohnen. Hier haben wir alle Plastikverpackungen verbannt und nutzen ausschließlich Papiertüten.


Kartons

Der größte Teil der Wollbestellungen tritt seine Reise natürlich in Kartons an. Hier nutzen wir ausschließlich Kartons aus Papier/Pappe. Um das Material so gering wie möglich zu halten, nutzen wir zudem einwellige Kartons. Unsere Versuche noch nachhaltigere Verpackungen zu einem einigermaßen annehmbaren Preis zu bekommen hatten bisher keinen Erfolg. Aber wie gesagt, wir bleiben am Ball…


Klebeband

Soweit möglich nutzen wir undurchsichtiges Klebeband aus Papier. Dieses ist zwar nicht so stabil wie das „Plastikklebeband“, erfüllt aber seinen Zweck.

Lediglich für das Aufkleben der Adressaufkleber nutzen wir durchsichtiges Klebeband. Wir haben schon einige Alternativen geprüft, aber bis jetzt keine bessere Lösung gefunden, die zuverlässig ist – soll heißen: wenn das Adressetikett abfallen sollte, würde das Paket nie ankommen – das wäre sowohl für uns als auch für den Kunden mehr als ärgerlich.


Innenpapier

Die Wolle wird in den Versandkartons in Papier eingeschlagen – das kostet jeweils einiges an Zeit, da es bei jedem Paket mit Liebe per Hand gefaltet wird, aber das Feedback der Kunden sagt uns, dass diese kleine extra Verpackung in der eigentlichen Verpackung eine sehr große Wirkung hat. Viele Kunden freuen sich über diese liebevolle Verpackung. Einige Kunden haben uns auch schon mitgeteilt, dass sie das Papier für kleine Geschenke weiter nutzen. So geht Nachhaltigkeit ;-)

Aber auch hier versuchen wir natürlich noch besser zu werden und halten immer wieder die Augen offen, ob wir hier eine nachhaltigere Lösung finden, die trotzdem das besondere Auspackerlebnis bewahren.


Goodies

In den Paketen vom Maschenatelier sind immer ein paar Kleinigkeiten enthalten, die das Herz ein wenig höherschlagen lassen. Ein Hauptproblem ist hier, dass wir z.B. bei Süßigkeiten auf kleine Verpackungseinheiten zurückgreifen müssen. Eine Hand voll unverpackter Gummibärchen oder Schokolade können wir ja schlecht in den Karton reinwerfen. Bei Tee versuchen wir aber z.B. auf Anbieter zurückzugreifen, die Bio-Tee, Fairtrade und plastikfreie Verpackungen nutzen.


Versand

In unseren Anfängen haben wir versucht, jede Bestellung – wenn möglich – am Tag der Bestellung zu verschicken. Hier war das Problem, dass wir teilweise jeden Tag extra für das Paket zum Paket-Shop gefahren sind. Teilweise sogar zweimal am Tag, weil nach Versand noch Bestellungen reingekommen sind – nicht sehr nachhaltig :-(

Mittlerweile versuchen wir viele Bestellungen zu sammeln und gesammelt zum Paket-Shop zu bringen und/oder die Fahrt dorthin mit einer sowieso anstehenden Fahrt zu verknüpfen.

Natürlich achten wir peinlich genau darauf, dass wir die angegebenen Versandzeiten trotzdem immer einhalten, wie ihr der nachfolgenden Grafik von ETSY entnehmen könnt:


Trotzdem schaffen wir es immer wieder, Bestellungen am Tag der Bestellung zu versenden, was hauptsächlich daran liegt, dass der Paket-Shop strategisch sehr günstig liegt und wir recht oft daran vorbei kommen…



Das Färben

Beim eigentlichen Färben der Wolle gibt es einige Möglichkeiten, Energie zu sparen - oder eben zu verschwenden... So achten wir darauf, die Anzahl der zu färbenden Wollstränge an die Größe der Färbetöpfe anzupassen. Wenn also ein Topf mit Wasser einmal erhitzt ist, wird er auch soweit möglich mit Wolle gefüllt, um keine Energie zu verschwenden.

Außerdem versuchen wir möglichst viele Stränge hintereinander zu färben, um die Resthitze der Töpfe und des Wassers nutzen zu können. 


Auch das Wasser wird wiederverwendet und selbst die angerührten, aber nicht benutzten Farben, werden aufbewahrt und wiederverwendet.


Getrocknet wird die Wolle entweder in der Sonne oder in der Nähe des Kamins, wenn dieser angefeuert ist. Aber fürs Trocknen extra Feuer anmachen oder gar die Heizung andrehen machen allerdings nicht. Dann muss die Wolle halt mal etwas länger vor sich hin trocknen...



 

Warum so offen?

Transparenter Umgang mit unseren "Nachhaltigkeits-Erfolgen" und "-Problemen"


Wir haben uns bewusst dazu entschieden, unsere Abläufe im Hinblick auf Nachhaltigkeit sehr offen und transparent zu kommunizieren, da dieses Thema sehr wichtig für uns ist. Uns ist sehr wohl bewusst, dass wir mit diesen Ausführungen nicht nur unsere Erfolge und Bemühungen offenlegen, sondern auch unsere leider noch vorhandenen Schwächen. Auch gehen wir mit dieser Transparenz viel weiter als die meisten unserer Mitbewerber, aber da das Thema für uns sehr wichtig ist, wollen wir offen darüber reden.


Wenn jemand hier noch Tipps und Ideen für uns hat oder uns einfach seine Meinung mitteilen möchte, freuen wir uns auf euer Feedback unter sandra.janz@outlook.de


Liebe Grüße von


Sandra & Wooly-Guy

vom Maschenatelier



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